Neue – entscheidend wichtige – Erkenntnisse zur Moorkalkung

 

Versuch einer inngemäßen Wiedergabe des gesprochenen Textes:

Zu meiner Zeit in der Moorversuchsstation in Bremen habe ich viele Versuche gemachen können.  Bei diesen Untersuchungen ist eines aufgefallen: Auch wenn man passend düngt, irgendetwas stimmt nicht.

Dieser Erscheinung ist man auf den Grund gegangen. Der Tiefpflug war damals noch gar nicht im Einsatz. Man kannte wohl die holländische Fehnkultur. Es stand die wissenschaftliche Frage im Raum: Wie verhalten sich Düngemittel auf dem Moor. Und dabei stellte man fest, dass der Kalk ein eigenartiges Verhalten zeigte: Wenn man ein ackerbaulich wenig benutztes Feld im Moor hatte und man streute Kalk aus, damit man damit entsäuern werden sollte, musste man jedoch feststellen: Der Kalk wanderte nicht. Dabei wussten die Agrarfachleuten, dass auf anderen Böden der Kalk einzieht und  dabei den Boden passend entsäuert. Diese wichtige Bodenveränderungen  stellten sich  jedoch im Moor offensichtlich nicht ein.

Die Holländer haben das damals nicht gewusst.

Wilhelm Ottomeyer erkannte : Der Kalk als Düngemittel fließt aber doch durch den Sand ! Dann sollten wir doch den Sand von unten nach oben  pflügen. Aber nicht – wie der Bauer  das Erdreich dabei um fast 180° dreht , sondern man muss das Erdreich mit dem Moorpflug nur schräg umwerfen, dann kann der Kalk durch die verschiedenen Schichten nach unten wandern und die Pflanzen erfahren eine optimale Düngung durch  die volle Wirkung des Kalks.

Diese Erkenntnis im Bereich der Moorkultivierung war fundamental neu. Aufbauend auf diese neue Methode wurden nun im Emsland tausende Hektar kultiviert. Somit baute sich zu den betroffenen Landwirten ein gutes Verhältnis auf. Ich konnte mit dieser Umsetzung der neuen Erkenntnisse bessere Produktionsgrundlagen geschaffen. Das war eine reine Erfolgsgeschichte.