Das Emsland galt in anderen Regionen und insbesondere auch bei den benachbarten Niederländern als das Armenhaus Deutschlands.
Auch deshalb wurde im Mai 1950 der Emslandplan im Deutschen Bundestag mit großer Mehrheit verabschiedet.
Nachfolgend sollen sechs markante Personen der Emslanderschließung vorgestellt werden.
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Die drei Geschäftsführer der Emsland GmbH
Johann Dietrich Lauenstein war der erste Geschäftsführer der Emsland GmbH von 1951 bis 1963.
Foto: Archiv Richard Meyer
https://www.youtube.com/watch?v=QLzwIUKs_Xg
Lauensteins Arbeitsphilosophie bewirkte aus der Rückschau eine hohe Effektivität der eingesetzten Mittel mit einem geringem Personalaufwand.
Sein Nachfolger war Georg Sperl (Geschäftsführer von 1963 bis 1971).
Foto: Archiv Richard Meyer
Von ihm sind Tonaufzeichnungen aus einer damaligen Schulfunksendung erhalten, die die Grundlage für das nachfolgende Video Das Wirken der Emsland GmhH sind.
https://www.youtube.com/watch?v=m7bgZXL6RDA&t=877s
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Gerhard Hugenberg übernahm die Leitung der Emsland GmbH, nachdem sein Vorgänger Georg Sperl 1971 an einer Krebserkrankung verstorben war.
Foto: Archiv Bernd Robben
Unter seiner Leitung konnten u. a. Industrie- und Gewerbegebiete entscheidend ausgebaut werden. In dieser Zeit gelang auch die Ansiedlung einiger großer Unternehmen. Herausragend in der Rückschau kann sicherlich die ab 1980 errichtete Transrapid Versuchsanlage Emsland gelten.
In einem Interview im Jahre 2018 – wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag – erklärte er das Scheitern dieser Zukunftstechnologie in Deutschland: Der damalige Chef der Deutschen Bahn, der vorher in der Führungsriege der Flugzeugindustrie tätig war, hat mit allen Mitteln diese Konkurrenz für diese beiden führenden Personenbeförderungsinstitutionen verhindert.
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- Richard Meyer von der Niedersächsischen Landgesellschaft als sog. Flächenmanager der Emslanderschließung
Foto: Archiv Bernd Robben
Emslanderschließung mit Richard Meyer aus Papenburg (youtube.com)
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- Bauunternehmer Dr. Gerhard Knoll (Haren) und sein Vater Gerhard Knoll als Vorreiter bei der Technisierung der Moorkultivierung
Foto: Archiv Bernd Robben
Foto: Archiv Knoll Haren
Gerhard Knoll betrieb eine Gaststätte am Rande des Moores westlich von Haren. Mit dem Beginn der Moorkultivierung erfuhr er so – auch durch fremde Gäste aus der Szene – beständig Neuigkeiten und war so über die weiteren Entwicklungen recht gut informiert. Diese wollte er nicht verpassen und entschloss sich, eine Planierraupe zu kaufen, um so aktiv an der massiven Umgestaltung insbesondere der umfangreichen Moorgebiete „vor seiner Haustür“ mitzuwirken. Sein Sohn Dr. Gerhard Knoll führt das heute auch überregional agierende Bauunternehmen weiter.
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Franz Rothkötter konnte u. a. durch Kooperation mit engagierten Moorsiedlern ein Unternehmen im Bereich des Landhandels im Januar 1959 gründen.
Daraus entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten die Rothkötter Gruppe, zu der unter anderem
- die Rothkötter Mischfutterwerke in Meppen, Haren und Boizenburg,
- die Emsland Brüterei in Dohren sowie
- die beiden Hähnchenverarbeitungsbetriebe Emsland Frischgeflügel in Haren und Celler Land Frischgeflügel in Wietze.
- In der Rothkötter Unternehmensgruppe sind mittlerweile etwa 4.500 Menschen beschäftigt.
Information aus der Firmenwebsite https://rothkoetter.de/