Entwicklung & Status → Emsland – Niedersachsen – Deutschland
Prospektive Gebiete und charakteristische Strukturen und Formationen der Erdöl- und Erdgas Felder in Deutschland
Region Emsland = Landkreise Emsland (EL) und Grafschaft Bentheim (NOH) im Norddeutschen Becken, dem Gebiet mit den meisten deutschen Erdölfeldern (viele bereits inaktiv/verfüllt).
Die Behörden (LBEG=Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie übernimmt die gesamtdeutsche Berichterstattung) nehmen norddeutsche Flusssysteme als Gebiets-Begrenzungen im Norden (neben Nordsee & Ostsee):
- westlich des Ems
- zwischen Weser und Ems
- zwischen Elbe und Weser
- nördlich der Elbe und
- zwischen Oder/Neiße und Elbe (heute inaktiv)

Archiv Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Weitere südlichere Gebiete sind nur noch mit wenigen Feldern vertreten:
- Oberrheintal (inaktiv beim Erdgas)
- Alpenvorland und
- Thüringer Becken (inaktiv beim Erdöl)
sowie die heute inaktiven Gebiete
- -Niederrhein-Münsterland und
- -Saar-Nahe-Trog.

Archiv Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Bei den Erdöl Strukturen in der Region Emsland / Grafschaft Bentheim überwiegen Antiklinalen und Fangstrukturen an Störungen in den Kreide (Unterkreide) Formationen (grün) in Teufen 500 – 1 000 m.
Im östlichen Becken und nördlich der Elbe finden sich auch Salzstock Strukturen (> 1 000 m).
In den östlichen Gebieten sowie im Thüringer Becken dominieren die tieferen Strukturen der Zechstein Formation (> 2 000 m).
In der Region Emsland wurden über 100 Millionen Tonnen des „schwarzen Goldes“ bisher in einem Zeitraum von mehr als 80 Jahren aus den Feldern gefördert (ca. 1/3 der gesamtdeutschen Erdölproduktion; auch die großen niederländischen Ölfelder Schoonebeek und Nieuw-Schoonebeek sind Analoge der benachbarten deutschen Erdölfelder der Region).

Archiv Erdöl und Erdgas Museum Twist
Bei den Erdgas Strukturen in der Region Emsland / Grafschaft Bentheim überwiegen Antiklinalen und Fangstrukturen an Störungen in den Formationen des Jura bis zum Karbon in Teufen 800 bis über 5 000 m. Im mittleren und östlichen Niedersachsen finden sich auch Salzstock Strukturen im und oberhalb der Zechsteinsalze (2 000 – 3 000 m) sowie im Rotliegenden bis 3 500 m. Mit einer Rohgasförderung von knapp 50 Mrd.m3(Vn) seit Anfang der 50er Jahre ist die Bedeutung im gesamtdeutschen Vergleich mit gut 4% weniger relevant als bei der Ölförderung. (Entwicklung und Status von Förderung und Reserven s.u.)
Im Jahr 2022 produzierten 43 Erdölfelder aus 683 Bohrungen in Deutschland 1,7 Mio.t Erdöl und trugen so zu knapp 2% zur Deckung des Verbrauchs von Erdöl in Höhe von 97,1 Mio.t bei (s. auch S. 9). Das mit Abstand größte deutsche Erdölfeld ist Mittelplate/Dieksand im Wattenmeer südwestlich von Büsum. In dieser Feldesgruppe werden aus den geologischen Schichten des Dogger (Mittlerer Jura*) zurzeit knapp 56% der deutschen Erdöl-Jahresproduktion gefördert.

Archiv Erdöl und Erdgas Museum Twist
Die Region mit den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim stellen mit Emlichheim (2. Stelle) und der Feldesgruppe Rühle (Rühlermoor, Rühlertwist und Annaveen, 3. Stelle), Georgsdorf (5. Stelle), Bramberge (6. Stelle), Scheerhorn/Adorf (8. Stelle) und Ringe (10. Stelle) 6 der nachfolgenden Top Ten Produzenten. Sie trugen in 2022 mit 25% zur deutschen und zu 73% der niedersächsischen Erdöl- Jahresproduktion bei (s. auch Reserven S. 9).
In allen Feldern der Region wird das Erdöl aus dem Bentheimer Sandstein, einer Gesteinsschicht aus der unteren Kreidezeit, gefördert.