Netzverstärkung und Netzausbau –
Freileitung zwischen Hanekenfähr und Gronau
Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, werden wir in den kommenden Jahren unser Übertragungsnetz weiter um- und ausbauen. Denn der Wandel der Energielandschaft führt dazu, dass sich auch das Übertragungsnetz verändern muss: Nur so können wir in Zukunft die zunehmenden Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien in die Verbrauchszentren im Westen und Süden Deutschlands transportieren.
Das Vorhaben Hanekenfähr – Gronau ist eine der Maßnahmen, durch die wir unser
Netz stärken und weiterhin eine zuverlässige Versorgung mit Strom sicherstellen.
Hanekenfähr – Gronau, eine leistungsstarke Verbindung
Zwischen der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Niedersachsen) und der Umspannanlage in Gronau (NRW) verstärken wir zwei bestehende 380-kV- Stromkreise auf einer Länge von rund47 Kilometern. Zusätzlich erweitern wir das Netz um zwei neue 380-kV-Stromkreise. So erhöhen wir die Transportkapazität im Wechselstromnetz und können die Energie aus Windkraftanlagen weiter
in die Verbrauchsschwerpunkte transportieren. Gleichzeitig stärken wir die Versorgungssicherheit
in der Region. Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Projekts hat der Gesetzgeber im Jahr 2021 im Bundesbedarfsplangesetz festgestellt und die Netzverstärkung als Freileitung ausgewiesen.
Die Inbetriebnahme ist für 2032 / 2033 vorgesehen.
Weitere Maßnahmen in der Region
Zusätzlich zum Leitungsbauprojekt errichten wir im Rahmen des Vorhabens Hanekenfähr – Gronau zwei Phasenschiebertransformatoren zwischen der Umspannanlage Gronau und der niederländischen Grenze. Phasenschiebertransformatoren haben andere Aufgaben als herkömmliche Transformatoren. Mit ihrer Hilfe können die Netzbetreiber den Weg steuern, den der Strom nimmt. Normaler weise wählt er immer den Weg des geringsten Widerstandes – er verteilt sich also nicht gleichmäßig.Das kann zu Problemen im Stromnetz führen, da die Leitungen nicht beliebig belastbar sind. Über schreitet beispielsweise die Menge des transportierten Stroms einen vorgegebenen Wert, muss die überlastete Leitung abgeschaltet werden. Mithilfe von Phasenschiebertransformatoren können diese Überlastungen vermieden werden, indem die sogenannte Wirkleistung des Stroms (auch Lastfluss
genannt) auf bestimmten Leitungen gezielt erhöht oder verringert wird. Die Inbetriebnahme der Phasenschiebertransformatoren ist für 2027 geplant.
Darüber hinaus erweitern wir unsere Umspannanlagen in Amelsbüren, Gronau und Hanekenfähr.
In Amelsbüren errichten wir eine 380-kV-Schalt- und Umspannanlage und bauen die bestehende 220-kV-Anlage zurück. Unsere Anlage in Gronau statten wir mit drei neuen Sammelschienen und einem neuen 380-kV-Transformator aus. Zwei bestehende 220-kV-Transformatoren bauen wir zurück. Die Umspannanlage Hanekenfähr wird insgesamt um vier neue 380-kV-Leitungsfelder
und einen 380-kV-Transformator erweitert. Auch hier demontieren wir den 220-kV-Teil der Anlage.
So können auch diese Anlagen im Zuge des Umbaus unseres Netzes auf die 380-kV-Ebene in das Netz eingebunden werden und so die Versorgung der Region sicherstellen.