Kempers und Re.Lion.Bat. arbeiten zusammen
Tobias Böckermann Meppener Tagespost
Meppen Die Meppener Unternehmen Autorecycling Kempers und die Re.Lion.Bat. Circular bündeln ihre Kräfte und kooperieren künftig strategisch und konkret vor Ort bei der Wiederverwertung von Akkus aus Elektrofahrzeugen.
Das haben die Unternehmen, die auf verschiedenen Ebenen bereits einige Zeit zusammenarbeiten, jetzt bekannt gegeben. Während Kempers seit vielen Jahren im Euroindustriepark Meppen-Versen in der Nähe der Autobahn 31 ansässig ist und bis zu 10 000 Autos pro Jahr wiederverwertet, wird die Recycling-Anlage von Re.Lion.Bat. Circular gerade erst gebaut. Im vergangenen Jahr war Baubeginn für das Millionenprojekt „und die Arbeiten sind voll im Zeitplan“, sagt Geschäftsführer Christoph Spandau.
700 Meter zwischen den beiden Standorten: Nur 700 Meter trennen die beiden Standorte und eine intensivere Zusammenarbeit vor Ort bot sich nicht nur deshalb an. Beteiligt an dieser Kooperation ist zudem einer Mitteilung zufolge das Schwesterunternehmen Deppe Batterieservice (Lingen). Ziel der Partnerschaft ist ein „ganzheitlicher Prozess rund um das Thema Logistik, Demontage, Wiederverwendung und Recycling von E-Fahrzeugen und deren Hochvoltbatterien.“
Konkret: Elektrofahrzeuge kommen in zunehmender Zahl ins Recycling und werden bei Kempers fachgerecht zerlegt. Die Akkus gehen dann weiter zu Re.Lion.Bat. und werden dort verwertet. Elektrofahrzeuge werden in der Regel nach einem Unfall relativ schnell der Verwertung zugeführt, weil oftmals unklar ist, ob der Akku möglicherweise beschädigt wurde.
Lithium-Batterie-Recyclinganlagen entsteht in Meppen: Re.Lion.Bat. Circular ist Teil der Deppe-Unternehmensgruppe mit Sitz in Lingen. Sie blickt auf eine über 120-jährige Firmengeschichte zurück. In Meppen-Versen entsteht nach Unternehmensangaben eine der größten und modernsten Lithium-Batterie-Recyclinganlagen in Europa. Sie ermöglicht es, große Mengen an Lithium-Batterien nahezu CO-neutral zu recyceln und über 96 Prozent der daraus entstehenden Rezyklate (Rohstoffe) wiederverwenden zu können.
In Meppen sollen 30 000 Tonnen Akkus recyclet werden: Mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 30 000 Tonnen pro Jahr und einer Erweiterungsoption auf eine Gesamtkapazität von 60 000 Tonnen Batterien pro Jahr sieht sich das Unternehmen für die Zukunft bestens aufgestellt.
Die Versorgung mit erneuerbaren Energien über Photovoltaik, Windenergie und die Entladungsenergie der Batterien im Rahmen der Demontage seien einige Aspekte für die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens.
Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein sieht der Mitteilung zufolge „in der Partnerschaft einen wichtigen Schritt, um den notwendigen Ausbau des Batterie-Recyclings in Deutschland weiter voranzutreiben. In Meppen entsteht somit das größte Kompetenzzentrum für das Recycling rund um die E-Mobilität in Deutschland und der BeNeLux-Region“.
Das Leistungsportfolio der beiden Unternehmen, sowie ein Standortprofil der Stadt Meppen wird zukünftig auch über einen eigenen Internetauftritt www.meppen-circular.de verfügbar sein.