Erfolgreicher Entenfang mit „Glupen“ am Rande des Moores

Paradiesisch anmutende Selbstversorgungsmöglichkeiten durch Entenfang in den feuchten Gebieten des Emslandes und der Grafschaft Bentheim

Der Energieeinsatz war äußerst gering. Dafür hatte man sich die Fangvorbereitungen und -einrichtungen genial ausgedacht.

Dazu bauten sich etliche die regionalen Landbewohner sogenannte Glupen. Diese bestanden aus einer längliche Wasserrinne von etwa 15 Metern Länge und ungefähr drei Metern Breite. Auf beiden Seiten waren Weiden angepflanzt, die in passender Höhe zusammengebunden waren.

 

Der Eingang dieser Fangstätte war also frei, der Ausgang im hinteren Bereich allerdings durch ein Netz versperrt. Diese Vorrichtung konnte deshalb so erfolgreich beim Entenfang sein, weil die Besitzer im Frühjahr ihre selbstgezogenen Entenküken von klein an bei der Glupe aufwachsen ließen. Im herangewachsenen Alter flogen diese Vögel tagsüber in die umliegenden Niederungsgebiete und trafen so ganz ungezwungen auf ihre „wilden“ Artgenossen. Gegen Abend kehrten die zahmen Enten wieder zur gewohnten Fütterungszeit zur Glupe zurück und ein Teil der Wildenten schlossen sich ihnen an.

Hatte sich nun diese „wunderbare Entenvermehrung“ dort nichtsahnend vor der Fangeinrichtung niedergelassen, konnte nur eine Person durch das Schließen eines größeren Netzes die Flucht der zahlreichen Enten erfolgreich verhindern. Da die eigenen gezähmten Tiere durch einen Ring gekennzeichnet waren, konnten sie anschließend schnell aussortiert werden, um am nächsten Tag wieder als Lockvögel unterwegs zu sein. Die hier beschriebene Beschaffung von Geflügelfleisch war vom Energieeinsatz gleich null – vergleicht man diese mit den heutigen aufwändigen Zucht- und Mastmethoden in der speziellen Geflügelbranche.

Fotos: Heimatverein Brögbern