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In einem Faktencheck wird untersucht, welche Energieform die größte Menge an Strom und Wärme für Haushalte und Verkehr liefert, wenn man dafür einen Hektar landwirtschliche Fläche einsetzt.

Screenshot aus obiger Website
von Nadine Kraft und Jonas Böhm | 20.04.2023
Hier folgt der eng am Original angelehnte Text des Videos:
„Landwirtschaftliche Flächen werden für die Ernährung gebraucht. Auf diesen Flächen wird aber immer häufiger auch Energie erzeugt.
So stellt sich die Frage:
Wie ernten wir die meiste Energie pro Hektar, damit sich dieser Nutzungswechsel sich lohnt.
Auf 1 ha Acker können wir so viel Getreide anbauen, wie wir für 6000 Brote brauchen.
Wir können aber auch Energiepflanzen wie Mais anbauen oder Fotovoltaik und Windkraftanlagen aufstellen. Der Energieertrag ist bei den einzelnen Arten sehr unterschiedlich hoch.
Mit Biogas, das zum Beispiel aus Silomais von 1 ha Land gewonnen wird, wird 23.000 kWh Strom erzeugen. Das reicht, um ungefähr
sieben Haushalte
ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Auf der gleichen Fläche könnten wir aber auch Fotovoltaik – Anlagen aufstellen. Die würden so viel Strom erzeugen wie
230 Haushalte
in einem Jahr verbrauchen, nämlich 700.000 kWh.
Hochgerechnet auf 1 ha Flächenverlust bringt die Windenergie den höchsten Ertrag. Die gewonnenen 18 Millionen kWh versorgen
6000 Haushalte
ein Jahr lang mit Strom.
Schaut man auf die Wärmeerzeugung pro Hektar, ergibt sich ein ähnliches Bild. Aus Mais wird Biogas, aus Biogas Strom, aus Strom über eine Wärmepumpe Wärme. Zusammen mit der Abwärme aus der Biogasanlage werden wieder ungefähr sieben Haushalte ein Jahr lang mit der benötigten Wärme versorgt.
Wird der Strom mithilfe von Fotovoltaik gewonnen und über eine Wärmepumpe in Heizenergie umgewandelt, können damit 170 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.
Noch deutlich mehr Haushalte – nämlich 4300 – können versorgt werden, wenn der Strom aus Windkraft in Wärme umgewandelt wird.
Energie brauchen wir aber nicht nur für Strom und Wärme, sondern auch für den Verkehr.
Aus Raps kann man Biodiesel herstellen. Wird ein Mittelklassewagen damit angetrieben, können wir etwa 33.000 km pro Hektar und Jahr fahren.
Da neben Biodiesel aber auch Tierfutter als Nebenprodukt erzeugt wird, kann man für die Vergleichbarkeit weiterer Kilometer gutschreiben. Unser Auto würde theoretisch 24.000 km zusätzlich fahren.
Betreiben wir ein Gas-Auto mit Methan aus Silomais, können wir 66.000 km weit fahren.
Mit Fotovoltaik und Windenergie können wir allerdings noch viel weiter fahren.
Wenn wir mit dem Strom aus Fotovoltaik ein Elektroauto antreiben, kann das Auto 60 mal weiter fahren, nämlich 4 Millionen km.
Mit Windenergie sind es sogar unglaubliche 100 Millionen km.
Auf 1 ha Land können wir also die meiste Energie mit Windenergie und PV Anlagen erzeugen.
Deshalb werden sie künftig eine zentrale Rolle für die Versorgung in Deutschland spielen.
Dafür benötigen wir aber auch deutlich mehr Speicher und Netzkapazitäten. Ohne deren kontinuierlichen Ausbau funktioniert die Versorgung nicht.
Es gibt aber auch Kritik, weil Wind- und PV Anlagen landwirtschaftliche Flächen verbrauchen. Das ist aber deutlich weniger Fläche als aktuell für die Bio-Energie-Gewinnung benötigt wird.
Wir brauchen künftig also weniger Fläche, um mehr erneuerbare Energie zu erzeugen.
Die frei werdenden Flächen könnten dann anders genutzt werden zum Beispiel für die Nahrungsmittelproduktion oder für Biodiversitätsmaßnahmen.“
Ausführlich wird diese Spezialthematik dargestellt in nachfolgender Schrift:
Microsoft Word – Deckblatt_Heft_101_1_Normalheft.docx (thuenen.de)