Überblick und Geschichte einer regionalen Idee zum Thema Energiewende

Was ist das Energieforum?

Überblick und Geschichte einer regionalen Idee zum Thema Energiewende

Neue Osnabrücker Zeitung vom 04. 06. 2025

Das Emsland im Nordwesten Deutschlands an der Grenze zu den Niederlanden ist eine bedeutende Energieregion sowohl im Bereich der Energie-Erzeugung aus Windkraft, (Bio-)Gas, Photovoltaik und bis 2023 auch aus Kernenergie, als auch bei der Verarbeitung von Energieträgern und der Energiedistribution.
Der Energie-Tradition seit jeher verpflichtet, entwickelte sich die Region kontinuierlich: über die erste Ansiedlung der Raffinerie in Salzbergen im Jahr 1860, dem deutschlandweit führenden Aufbau von Windkraftanlagen bis hin zu den zahlreichen, teils grenzüberschreitenden Wasserstoffprojekten im gesamten Emsland.
Angestoßen durch den Ausstieg aus der Kernenergie und der damit verbundenen Abschaltung des Kernkraftwerks Emsland zum April 2023, aber auch durch die fortlaufende Abkehr aus der fossilen Energieerzeugung gestalten die Akteure dabei aktiv den kontinuierlichen Wandel der Region und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende in Deutschland.
Der Arbeitskreis Energie des Wirtschaftsverbandes Emsland und der H2-Region Emsland wurde mit der Einführung der Energiewende 2008 mit dem Ziel gegründet, einen Austausch unter den Akteuren der emsländischen Energiewirtschaft zu ermöglichen.
Das erste Energieforum 2008 war als Antwort auf die Herausforderungen der Energiewende gedacht und fungierte als Dialogplattform für Experten aus der Energiewirtschaft. Im Verlauf der Diskussionen um die Energiewende bis hin zu den Zielen der Bundesregierung, CO2 zu reduzieren, nahmen sich die folgenden Energieforen 2011, 2014, 2017, 2019 und 2022 immer wieder den aktuellen Themen an.
Die Industrie hat sich diesem Gremium immer mehr angeschlossen, um in Kontext mit der Energiewirtschaft, der Wissenschaft und der Politik einen Dialog zu führen. Mehr als 1800 Teilnehmer der sechs bisherigen Energieforen belegen die Relevanz dieses Formats. Zuletzt setzte das „Energieforum 2022 – Der Weg zur CO2-neutralen (Energie-) Wirtschaft“ Akzente hinsichtlich der Fragen Versorgungssicherheit und Klimaneutralität.

Der Vorsitzende des Wirtschaftsverbamdes Emsland, Ulrich Boll , schreibt in seinem Grußwort: „Herzlich willkommen zum siebten Energieforum hier am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück – einem Ort, an dem sich Theorie und Praxis auf Augenhöhe begegnen. Es freut mich sehr, dass sich unser Energieforum in den letzten Jahren zu einem festen Treffpunkt für den Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung entwickelt hat.
Unter dem diesjährigen Titel „Connecting Energies – Das Emsland als Wegbereiter der Energiewende“ wollen wir gemeinsam in die Zukunft blicken.
Wie gelingt es uns, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke in Einklang zu bringen? Welche Lösungen und Strategien braucht es dafür – gerade auch aus der Region heraus?
Dass wir dazu auch in diesem Jahr wieder spannende Impulse erhalten werden, verdanken wir einem engagierten Organisationsteam, dem Arbeitskreis Energie sowie zahlreichen Partnern und Förderern, die diese Veranstaltung mitgestalten. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!
Das Emsland zählt heute schon zu den wichtigen Energieakteuren – von Windkraft über Biogas bis hin zu innovativen Wasserstoffprojekten. Der Wandel in der Energielandschaft ist in vollem Gange, und wir haben die Chance, ihn aktiv mitzugestalten. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Zusammenarbeit, neue Denkansätze und regionale Verantwortung.
Das Energieforum bietet eine ausgezeichnete Plattform, um Ideen zu teilen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam an einer nachhaltigen Energiezukunft zu arbeiten. Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden Tag mit vielen Denkanstößen und guten Gesprächen.“