Mit der industriellen Revolution konnte zunehmend das Holz als Werkstoff für landwirtschaftliche Maschinen durch Eisen ersetzt werden. Damit waren sie sehr viel stabiler und haltbarer.
Beim Göpel zeigten sich diese Eigenschaften besonders.
Hier konnte erstmals Drehbewegung in kreisrunde Energie umgewandelt werden – wie bei einer Kardan- oder Zapfwelle. Nun war es möglich, eine Frühform der Dreschmaschine (Stiftendrescher) mit hoher Umdrehung zu betreiben, die durch Menschenkraft nicht erzeugt werden konnte.
Hier wird mit zwei Pferden gearbeitet, weil schon ein größerer Kastendrescher angetrieben werden muss.
Agrarhistorische Hintergründe zur Entwicklung des Göpels:
Ab Seite 206
Die Göpel haben sich aus dem Mühlenbau und der aufkommenden Bergwerktechnik von alters her entwickelt.
Die englische Landwirtschaft brachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Göpel Technik deutlich voran.
Die Deutschen zeichneten sich durch eine besondere Zurückhaltung beim Einsatz von Göpel in der Landwirtschaft aus. 1843 wurde eine Göpeldreschmaschine nach Elbing eingeführt. Es folgten Importe von Göpeln vornehmlich aus England und Frankreich, wobei gerade letzteres mit dem Säulengöpel eine besonders bemerkenswerte Konstruktion anzubieten hatte. Es dauerte bis 1865, als Heinrich Eckert in Berlin die deutsche Göpelherstellung aufnahm. Ihm folgten bald andere Unternehmen, so beispielsweise Heinrich Lanz/Mannheim, die dann bis in die 1920er Jahre ihre Produkte mit großem Erfolg weiterentwickeln konnten. Göpeldrusch blieb im beginnenden 20. Jahrhundert ein unumstrittenes landwirtschaftlichere Verfahren. Dabei wurde die Dreschmaschine immer größer und die Göpel leistungsfähiger. Häufig gingen zwei und mehr Pferde am Zugbaum. Angetrieben wurden sie zumeist von einem Jungen, dessen Aufgabe darin bestand, für einen gleichmäßigen Gang der Tiere zu sorgen.
Erst als der Dampfantrieb für die Dreschmaschinen – zunächst nur auf den größeren Gütern – eingeführt wurde, ging der Göpelbetrieb dem Ende zu.