Gerd Hugenberg: Die Emslanderschließung 1950-1989 im Rückblick

 

40 Jahre Emsland GmbH 1951-1991 Herausgegeben von der Emsland GmbH
Meppen 1991 darin: Gerd Hugenberg - Mit Ideen zum Erfolg, Meppen 1991, Seite 51-67 mit freundlicher Genehmigung des Autors

 

Mit dem Abschluß der fast 40jährigen Emslanderschließung zum 31.12.1989 endet eine bedeutende Phase regionaler Entwicklung im Emsland. Dieses Datum gibt Anlaß, neue regionale Geschichte aufzuarbeiten, aber auch Gedanken und Methoden weiterzugeben, die zu der weltweit beachteten Entwicklung einer armen Region bis zu ihrem Anschluß an den wirtschaftlichen Standard einer Industrienation geführt haben. Christof Haverkamp hat in seiner Dissertation den ihm zugänglichen Zeitraum der Emslanderschließung von 1950 bis 1963 aufgearbeitet‘. Zu einem späteren Zeitpunkt wird, wenn nach der üblichen 30jährigen Sperrfrist die Akten des Bundes, des Landes und der Emsland GmbH offen sind, die Zeit von 1963 bis 1989 historisch bewertet werden können. So soll dieser Beitrag auch keinen detaillierten Überblick über den Ablauf der Emslanderschließung vermitteln, sondern einen Einblick in das breitgefächerte Wirken dieser Gesellschaft geben.

 

Das Emsland, ein Rückstandsgebiet

Nach den verschiedenen Besiedlungsepochen in den vergangenen Jahrhunderten und den wenig erfolgreichen Kultivierungsbemühungen in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts war das Emsland zu Beginn der Emslanderschließung 1950 wirtschaftlich noch unterentwickelt mit allen Auswirkungen auf den Lebensstandard der Bevölkerung. In dieses Armenhaus der Bundesrepublik waren Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten gelangt, die ihr Los in dem armen Emsland ohne Hilfe von außen nicht verbessern konnten. Anträge auf Grenzveränderungen zugunsten der Niederlande, denen nicht stattgegeben wurde, wirkten beunruhigend sowohl auf Einheimische als auch auf Flüchtlinge und Vertriebene.

Um dem Emsland in dieser Situation zu helfen, beschloß der Deutsche Bundestag auf Antrag des Bundestagsabgeordneten Heinrich Eckstein und seiner Mitantragsteller am 5. Mai 1950 einstimmig eine besondere Hilfe für das Emsland, die als Emsland-Plan bekannt geworden ist. Diese Hilfe war in erster Linie eine Aktion des Bundes, die das Land Niedersachsen von der Aufgabe her und auch finanziell mit einbezog. Zur Durchführung der Erschließungsarbeiten entstand am 7.3.1951 die Emsland GmbH mit den Gesellschaftern Bundesrepublik Deutschland, Land Niedersachen und den Landkreisen Aschendorf-Hümmling, Bersenbrück, Cloppenburg, Grafschaft Ben-theim, Leer, Lingen, Meppen und Vechta. Erster Geschäftsführer wurde, nach vorübergehender Tätigkeit als Emslandkommissar, J. D. Lauenstein, der einen wesentlichen Anteil an dem Zustandekommen der Emsland GmbH hatte. Er startete mit Ideen und Tatkraft ein erfolgversprechendes Programm.

Die Situation 1950 sei kurz zusammenfassend dargestellt:

  1. Die Natur hat den Bewohnern der Region arme und sandige Böden, vielfach mit zu Staunässeführenden horizontalen Verdichtungsschichten, und ausgedehnte nasse, nährstoffarme, saure Moorgebiete beschert, die in den letzten Jahrhunderten durch Moorbrandkulturen weitgehend gestört oder als wenig leistungsfähige Grasflächen in Nutzung genommen worden waren. Von den unkultivierten Moorgebieten im Emslanderschließungsgebiet waren etwa 36.800 ha Eigentum des Landes. Die Wasserführung der Flüsse war unzureichend geregelt. Überschwemmungen der Täler im Winter und auch im Sommer waren nichts Außergewöhnliches. Hohe Grundwasserstände und Staunässe in Acker- und Grünlandflächen erschwerten die Arbeit der Landwirte, die zudem mit ungesicherten Erträgen leben mußten. Wirtschaftswege waren zumeist unbefestigte Sand- und Moorwege mit Löchern und Rillen, die sich bei jedem Regen mit Wasser füllten und die Benutzung ungemein erschwerten. Pferde dienten vorwiegend als Zugkraft für die Arbeit auf den Feldern und für Transporte. Das Landschaftsbild wirkte in weiten Bereichen noch öd und trist, da die Wiederaufforstung der im Mittelalter zerstörten Wälder noch nicht abgeschlossen war.
  2. Der Anteil der in der Landwirtschaft Tätigen betrug in größeren Teilen des Erschließungsgebietes bis zu 50%. Die menschliche Arbeitskraft auf dem Lande konnte wegen der geringen Produktionsleistung nur mit einer unzureichenden Ent¬lohnung rechnen. Die außerhalb der Landwirtschaft Tätigen, in Industrie, Hand¬werk, Handel, in privaten und öffentlichen Dienstleistungen, hatten jeweils einen geringen Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Abgesehen von der Graf¬schaft Bentheim, in der die Textilindustrie dominierend war, war die Industriedichte völlig unzureichend. Geringe Einkommen waren somit Ursache für einen geringen Lebensstandard mit schlechten Wohnverhältnissen, aber auch für die weitgehend fehlende allgemeine Infrastruktur wie Verkehrswege, Wasserversorgung, Abwas¬serbeseitigung, Elektrifizierung, Schul- und Krankenhausversorgung.
  3. Der Bevölkerungsanteil der Kinder und Jugendlichen war im Emsland außerge-wöhnlich hoch, aber die jungen Menschen fanden hier längst nicht alle ein entspre¬chendes Arbeitsangebot. Deshalb wanderten viele in andere Regionen der Bun-desrepublik, in denen es Arbeitsmöglichkeiten gab. Geringe Einkommen der Bevölkerung und nur wenige außerlandwirtschaftliche Arbeitsmöglichkeiten führ¬ten zu entsprechend geringen Realsteuereinnahmen der Kommunen. Wegen fehlender Finanzausstattung waren die Kommunen vielfach nicht in der Lage, eine sinnvolle Grundstückspolitik zur Auslegung von Industrie- und Gewerbegebieten sowie für Wohngebiete und öffentliche Einrichtungen zu betreiben.

Zusammenfassend darf man sagen: Der Boden war arm, das Einkommen der Bevölkerung war gering und die Kommunen waren ebenfalls finanziell nicht auf Rosen gebettet.

Der Emslandplan sollte dieses alles verändern und gleichzeitig noch dazu beitragen, Flüchtlinge und Vertriebene einzugliedern. Es gab vielfältige Aufgaben zu lösen, die gute Ideen, kontinuierlich fließende Mittel und einen langen Atem, d.h. viele Jahre, benötigten.

Grabenausbau im Moor Archiv Gerd Hugenberg

Eine Erschließungsgesellschaft nach Handelsrecht – die Emsland GmbH

Der komplexe Aufgabenbereich ist in dem Gesellschaftsvertrag der Emsland GmbH zu finden, in dem die „Förderung der Allgemeinheit“, „Koordinierung der Planungen“ und „Finanzierung“ festgehalten sind.

Es wäre denkbar gewesen, mit einer personell stark besetzten Gesellschaft alle Aufgaben zentral durch die Emsland GmbH zu lösen. Die Gremien der Gesellschaft entschieden sich für eine kleine Geschäftsführung mit dezentraler Arbeitsweise.

Es gab im Emsland, wie auch in anderen Regionen, technische Dienststellen und Behörden des Landes und der Kommunen, die für die Erschließungsarbeiten einge-setzt werden konnten, wie Wasserwirtschaftsämter des Landes Niedersachsen für Wasserbau, Wegebau und Siedlungswasserwirtschaft (Wasserversorgung, Abwas-serbeseitigung), die Kreisbauämter, die im gleichen Arbeitsbereich sich betätigen konnten, die Kulturämter des Landes als Siedlungsbehörden für Planungen in den landeseigenen Siedlungsgebieten, bei Siedlungen vom Hofe sowie zur Durchführung von Flurbereinigungen, die Staatliche Moorverwaltung zur Kultivierung von landesei¬genen Moorgebieten, die Landbauaußenstellen der Landwirtschaftskammer für die Kultivierung bäuerlicher Flächen und zur Anlegung von Windschutzsystemen, Forst-ämter der Landwirtschaftskammer zur Aufforstung von zumeist Heideödlandflächen in privatem Besitz und nicht zuletzt die Siedlungsgesellschaften, die die vorbereiteten Flächen mit Höfen und landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen besiedelten. e Idee, eine Erschließungsgesellschaft nach Handelsrecht mit den genannten Gesellschaftern zu gründen, brachte für die Zukunft einen grundlegenden Erfolg. Die Geldgeber, Bund und Land, waren mit den Geldempfängern, vertreten durch die Landkreise, in einer Gesellschaft vereinigt. Beschlußgremium war die Gesellschafter¬versammlung, die dem Geschäftsführer den Handlungsrahmen gab. Durch den Sitz der Geschäftsführung in Meppen, mitten im Erschließungsgebiet, war dem Geschäfts¬führer die räumliche Nähe zu den Maßnahmenträgern und technischen Dienststellen gegeben. Lange Entscheidungswege nach Hannover oder Bonn wurden auf diese Weise auf ein Minimum reduziert. Wenn auch die Emsland GmbH wegen der Mittelbeschaffung den Landwirt;.chaftsministerien in Hannover und Bonn zugewiesen war, so war dennoch sichergestellt, daß die aus den Etats der Landwirtschaftsministe¬rien stammenden Mittel für alle als notwendig zu fördernden Infrastrukturmaßnahmen eingesetzt werden konnten. Es gab also keine Kompetenzstreitigkeiten darüber, ob diese Mittel z.B. für den Wirtschaftswegebau oder für die Flächenentwässerung oder für die Kanalisation von ländlichen Siedlungsräumen eingesetzt werden durften.

Um eine optimale Information der verschiedenen Ministerien über die ihre Fachberei¬che betreffenden Maßnahmen sicherzustellen, wurden Vertreter aus den betroffenen Ministerien in die Gremien der Gesellschaft (Beirat, Aufsichtsrat und Gesellschafter¬versammlung) berufen. Darüber hinaus brachten die aus verschiedenen Ressorts stammenden Mitglieder. der Gremien den neuesten Wissensstand in die Arbeit der Gesellschaft ein, die dadurch wertvolle Anregungen und Impulse erhielt.

Siedlerhöfe an der Nord-Süd-Straße Archiv Gerd Hugenberg

Die erste Phase der Emslanderschließung

Zu Beginn der Erschließungsarbeiten fehlten entsprechende Planungsgrundlagen. Deshalb erhielten die Katasterämter Unterstützung bei der Erarbeitung der Kataster-plankarte Maßstab: 1:5000 und kartographisches Grundlagenmaterial durch die Befliegung des Emslandes 1955 – 58. Da die Landwirtschaftsstatistik, bedingt durch die Planwirtschaft von 1933 – 1945, nicht der Realität entsprach und aufgrund falscher Daten in der Öffentlichkeit falsche Schlüsse gezogen wurden, übernahmen Ödlandkartierungskommissionen die Erfassung kultivierungsfähiger und aufforstungswürdiger Ödland- und Halbkulturflächen.

Eine weitere wertvolle Planungsunterlage erstellte das Landesamt für Bodenfor-schung in wissenschaftlicher Begleitung durch die Moorversuchsstation Bremen mit der Herstellung von Boden- und Moorkarten. Leider sind die Boden- und Moorkarten nicht flächendeckend für das ganze Emsland erstellt worden. Luftbildpläne sowie Boden- und Moorkarten sind bei den Staatsarchiven in Osnabrück und Oldenburg, den Landkreisen, der Landwirtschaftskammer Weser-Ems und vollständig im neu gegründeten Kreisarchiv des Landkreises Emsland, das im ehemaligen Bürohaus der Emsland GmbH in Meppen untergebracht ist, vorhanden.

Zur Durchführung der Erschließungsarbeiten fehlten gerade im landwirtschaftlichen Bereich geeignete Maßnahmenträger. Mit großem Elan haben die Landkreise eine Vielzahl von Wasser- und Bodenverbänden als Körperschaften des öffentlichen Rechts gegründet.

Die Einbindung technischer Dienststellen und der Maßnahmenträger des öffentlichen Rechts in die Erschließungsarbeit führte zur schnellen Verbreitung der Ideen der Erschließungsarbeit in der Bevölkerung. Die Arbeiten sollten sich nicht auf wenige teure Renommierobjekte beschränken, sondern der gesamten Bevölkerung einen schnellen wirtschaftlichen Nutzen bringen. Mit der Inangriffnahme vieler überschau¬barer Projekte, die über die ganze Region verteilt waren, sollte ein Lerneffekt als Initialzündung für die wirtschaftliche Entwicklung einsetzen. Dem Geschäftsführer der Emsland GmbH waren in der Anfangsphase keine Richtlinien vorgegeben. Seine Kenntnisse des Emslandes aus früherer Tätigkeit brachten ihn zu der Überzeugung, zuerst die Grundlagen für die wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen, d.h. die Infrastruktur auf breiter Basis auszubauen, damit die Bevölkerung sie mit wachsender Kreativität voll nutzen konnte.

Was sich hier leicht als theoretisches Denken liest, soll an einem Beispiel aus der Landwirtschaft demonstriert werden: Die Planungen eines Wasser- und Bodenver-bandes wurden in den Grundzügen vom planenden Ingenieur mit Vorstands- und Ausschußmitgliedern erarbeitet. Durch sie wurden die neuen Vorhaben den Ver-bandsmitgliedern und ihren Familien vermittelt. Wurde nach den notwendigen erfor¬derlichen Genehmigungen mit der Arbeit begonnen und stellten sich die ersten wirtschaftlichen Erfolge ein, begannen viele darüber nachzudenken, wie ihre Betriebe aus der neuen Infrastruktur für Produktion, Maschinenausstattung, oder aber auch durch Landaufstockung oder Siedlungen vom Hofe für die Familien besseren Nutzen ziehen konnten. So kam es in vielen Fällen zu Siedlungen vom Hofe, zu Aussiedlungen und zu Veränderungen in der Besitzstruktur mit Auf- und Abstockungen. Dieser Denkprozeß in den landwirtschaftlichen Familien wurde begleitet von den Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer und nicht zuletzt von der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes, die ihren Mitgliedern sachkundige Hilfe angedeihen ließ, und sie aber nach außen hin vertrat.

Die erste Phase der Emslanderschließung war gekennzeichnet durch die Beschrän¬kung der Aufgaben auf das Grundlegende, die Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Landwirtschaft, Allgemeinversorgung sowie Industrie- und Gewerbege-bietserschließung. Weil die Eingliederung von Vertriebenen und Flüchtlingen Vorrang hatte, wurden neben der Arbeit der Wasser- und Bodenverbände besonders stark Maßnahmen in landeseigenen Siedlungsgebieten gefördert, die der landwirtschaftli¬chen Infrastruktur zuzuordnen sind, wie Grabenbau, Dränung, Wirtschaftswegebau, Landbau, Aufforstungen und Windschutzeinrichtungen. Im Bereich der allgemeinen Infrastruktur erfolgte der Bau von Gemeindestraßen, Kreisstraßen, Elektrizitätsver-sorgungsnetzen, Schulen, Krankenhäusern, Wasserversorgungs- und Abwasserbe-seitigungseinrichtungon. Ausgeschlossen blieben Straßen im Landes- oder Bundesbesitz. sowie Wasserläufe im BundesbesItz. Deshalb sei dankbar daran erinnert, daß die Straßen- und Wasserbauverwaltungen sich dem Gedanken der Regionaler¬schließung anschlossen und ihr Möglichstes unternahmen, gute Verkehrswege zum Anschluß der Region an übergeordnete Verkehrsnetze zu schaffen. Die Idee, das Emsland zu erschließen und finanziell abzusichern, haben viele Politiker, Ministerialbeamte und Behörden begeistert mitgetragen.

 

Zweite Phase der Emslanderschließung

Die zweite Phase der Emslanderschließung ab 1963 unter dem Geschäftsführer Georg Sperl brachte neue Gedanken und neue Entwicklungen. Mit den Römischen Verträgen 1957 und der folgenden Agrarentwicklung in der EG begann ein Anpassungsprozeß der emsländischen Landwirtschaft an den Europäischen Markt, der noch nicht abgeschlossen ist.

Bis zu diesem Zeitpunkt galt es, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern, den Selbstversorgungsgrad der Bundesrepublik Deutschland zu erhöhen und neue landwirtschaftliche Betriebe durch Siedlungen zu errichten, um möglichst viele Familien in den landwirtschaftlichen Produktionsprozeß einzubinden. Mit dem EG-Agrarmarkt wurde diese Vorstellung geändert, da jetzt die Produktion an einen konkurrierenden Markt angepaßt werden mußte, auf dem nicht mehr Nahrungsmittelmangel das Handeln bestimmt, sondern ein Überangebot auf Preise und Produktion Auswirkungen zeigt. Auch die emsländische Landwirtschaft bekam bald diese Veränderung zu spüren, und es begann eine neue Orientierungsphase.

Aussiedlerhof in Gro-Hesepe    Archiv Gerd Hugenberg

Ausgangspunkt für die Neuorientierung wurde ein neues betriebswirtschaftliches Denken in der Landwirtschaft durch die Anfang der 60er Jahre in Deutschland bekannt gewordene Deckungsbeitragsrechnung. Damit war es möglich, landwirtschaftliche Betriebsgrößen für spezielle Produktionen zu bestimmen.

Für die emsländische Landwirtschaft bedeutete dies, über Betriebsgrößenstrukturen nachzudenken, die je nach Produktionsrichtung Betriebsgrößen von 25 – 75 ha erreichen konnten. Zu diesem Zeitpunkt lag die durchschnittliche Betriebsgröße noch unter 20 ha.

Da nicht alle in der Landwirtschaft Tätigen ein ausreichendes Einkommen erarbeiten konnten, galt es, für sie neue Arbeitsplätze zu schaffen. Sollte man der Abwanderung zustimmen oder versuchen, die Menschen im Lande zu halten? Im letzten Jahrhundert und auch noch in den 50er Jahren hatte das Emsland erhebliche Abwanderungen hinnehmen müssen und war deshalb – trotz hoher Geburtenüberschüsse – dünn besiedelt geblieben. Die Ausbildungskosten hatte das Emsland für die jungen Men¬schen getragen, die wirtschaftlichen Leistungen dieser Menschen waren anderen Ländern oder Regionen zugeflossen. Deshalb entwickelte sich der Gedanke, der jüngeren Generation, die im Emsland aufwuchs, und den aus umstrukturierenden landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben frei werdenden Arbeitskräften neue Arbeitsmöglichkeiten in der Region zu schaffen.

Da die Industrie durch Auftragsvergabe an Zulieferer und Dienstleistungsbetriebe für weitere Arbeitsplätze sorgen konnte, kam ihr eine Pilotfunktion zu. Wohin aber mit neuen Industrie- und Gewerbebetrieben? In einer langgeführten Diskussion in den Gremien der Emsland GmbH entwickelte sich der Gedanke, in der Region zwei Entwicklungsachsen, an der „Ems-Achse“ und der BAB „Hansa-Linie“, entstehen zu lassen. Darüber hinaus sollte ein Netz zentraler Orte vor allem dem ländlichen Raum dienen. An den Entwicklungsachsen sollten sich vorwiegend standortspezifische Industriebetriebe ansiedeln. In den Zentralorten des ländlichen Bereichs könnten vorwiegend Gewerbebetriebe entstehen, die der umstrukturierenden Landwirtschaft zugute kommen sollten.

Die Kommunen, Landkreise und Gemeinden, befaßten sich daraufhin mit dem Erwerb von Grundstücken für Industrie-, Gewerbe- und Wohngebiete. Der Grunderwerb war von den Kommunen zu tragen und wurde nicht von der Emsland GmbH finanziell gefördert. Bei ansiedlungswilligen Industrie- und Gewerbebetrieben förderte sie jedoch die infrastrukturelle Erschließung durch Straßen-, Gleis- und Hafenbau, sowie Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungseinrichtungen auf kommunalem Eigentum. Trotz der Aktivitäten im industriell-gewerblichen Bereich wurde die Land¬wirtschaft nicht vergessen, zumal die Arbeit in den Wasser- und Bodenverbänden über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt werden mußte. Dafür gab es betriebs-wirtschaftliche Gründe, außerdem sprachen in den Betrieben auch finanzielle Motive dafür, denn die erforderlichen Mittel konnten nicht in so kurzer Zeit erarbeitet werden. Die länger dauernde Erschließung landwirtschaftlicher Flächen, die oft in Verbindung mit Flurbereinigungsverfahren erfolgte, fiel jetzt mit Überlegungen zur Betriebsent¬wicklung, dem Aufbau größerer Betriebseinheiten oder der Reduzierung mit dem Ziel des landwirtschaftlichen Nebenerwerbs zusammen.

Harener Hafen  Archiv Gerd Hugenberg

Um die Reaktion landwirtschaftlicher Betriebe auf die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben zu prüfen, hat die Universität Bochum einen typischen Entwicklungsraum zu Beginn der 70er Jahre untersucht und dabei festgestellt, daß die Möglichkeit, neues Familieneinkommen außerhalb der Landwirtschaft zu verdienen und die Landwirtschaft als Nebenerwerb zu nutzen, von einem beachtlichen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe genutzt worden ist. Interessant war auch die Feststel­lung, daß Landwirte nahegelegene Arbeitsplätze mit Entfernungen bis zu 10 km bevorzugten. Das Konzept der Zentralorte des ländlichen Bereichs mit Abständen von 15 – 20 km wurde damit bestätigt. Als besonders wirksam erwiesen sich auch die Grundstücksankäufe von Gemeinden und Landkreisen, weil Interessenten Grund­stücke angeboten werden konnten, die nicht nur sofort verfügbar, sondern oft auch schon in behördlich genehmigten Industrie- oder Gewerbegebieten gelegen waren. Aus Untersuchungen Mitte der 60er Jahre war zu schließen, daß bis Mitte der 80er Jahre ein stetig steigender Bedarf an außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen zu erwarten sei, der Größenordnungen von etwa 3.000 neuen Arbeitsplätzen im Ems-landerschlie ßungsgebiet jährlich erreichen könnte. War das Emsland dafür vorberei­tet?

Zur Ansiedlung von Industriebetrieben sind vier Faktoren Voraussetzung:

  1. Ein vielfältiges Angebot an Energie,
  2. eine gute Infrastruktur,
  3. ein passendes Flächenangebot,
  4. gut ausgebildete Arbeitskräfte.

Im Emsland sind diese Voraussetzungen erfüllt. Das Angebot an Energie wird durch Öl- und Gasförderung, zwei Raffinerien und mehrere Kraftwerke belegt. Die Infrastruk­tur in der Region ist durch die gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen der Emsland-erschließung gut ausgebaut. Vorhanden ist die BAB „Hansalinie“ an der Ostseite des Erschließungsgobietes, und neben der B 70 im Westteil entsteht die BAB „Emsland-linie“ als Anhindunq an da!; Autobahnnetz neben den schon lange bestehenden Eisenbahn- und Kanalstrecken. Die Kommunen haben für ein vielfältiges und z.T. großzügiges Grundstücksangebot gesorgt. Nicht zuletzt bietet das flächendeckende Angebot an guten allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen in Verbindung mit Industrie und Handwerk beste Voraussetzungen für gut ausgebildete Arbeitskräfte.

Dennoch war es in der zweiten Phase der Emslanderschließung nicht leicht, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bemühungen wurden deshalb darauf gerichtet, neue Betriebe in die Region zu holen, was auch in einigen besonders erfolgreichen Fällen in gemeinsamer Arbeit mit dem Wirtschaftsministerium des Landes, den Bundes- und Landespolitikern, Kommunalverwaltungen und Kommunalpolitikern gelungen ist. Gleichzeitig wurde insbesondere von den Landkreisen Wert auf die Förderung ansäs­siger Betriebe gelegt, sei es durch Umsiedlung aus beengter Lage in neue Gewerbe­gebiete oder durch die Erweiterung von Industrie- und Gewerbeflächen.

Angesichts des bekannten Bedarfs blieb die Zahl neu entstehender Arbeitsplätze noch zu gering.

Leider brachte die von den Landkreisen finanzierte Gemeinschaftswerbung nur Teilerfolge. Als positiv ist zu vermerken, daß die gemeinschaftliche Erschließungsar­beit sowie das Selbstbewußtwerden der emsländischen Bevölkerung auch Ausdruck in der Gemeinschaftswerbung fand und das Emsland sich geschlossen in der Öffentlichkeit präsentierte. War bis dahin das Emsland unbekannt oder mit negativen Assoziationen versehen, so änderte sich das jetzt. Manch junger Emsländer ist stolz darauf, Emsländer zu sein, einer Region anzugehören, die heute beachtet wird.

 

Die dritte Phase der Emslanderschließung

Kurz vor dem plötzlichen Tode des Gesähäftsführers Georg Sperl, 1971, begann die dritte Erschließungsphase. Sie wurde eingeleitet mit der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum trotz der guten Voraussetzungen, die das Emsland bot, die Neuansiedlung industrieller Betriebe in der zweiten Erschließungsphase nur unvoll­kommen war.

In die Recherchen wurden auch volkswirtschaftliche Entwicklungen in der Bundesre­publik Deutschland einbezogen. Dabei fiel 1970 schon auf, daß die Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes geringer geworden waren. Die genaueren Beobachtun­gen in den Folgejahren bestätigten den Eindruck, daß die Konjunktur den aus der Nachkriegszeit bekannten Schwung zu verlieren drohte. Wenn also ein Konjunktur­rückgang drohte, war es nicht verwunderlich, daß die Industrie sich mit Neugründun­gen und Produktionsausweitungen zurückhielt. Erstmals 1973 durchgeführte Trend­berechnungen in der Emsland GmbH ließen einen Konjunkturrückgang bis 1982/1984 erwarten, also bis in den Zeitraum hinein, in dem gerade die meisten neuen Arbeits­plätze benötigt wurden. Diese negative Perspektive ließ wenig Hoffnung, mit den bisher üblichen Methoden der Infrastrukturverbesserung und der Werbung das angestrebte Ziel zu erreichen. Angesichts der relativ hohen Beschäftigungszahlen im Baugewerbe und der Erfahrung, daß bei einem allgemeinen Konjunkturrückgang die Bauwirtschaft zuerst betroffen wird, waren hohe Arbeitslosenquoten für die Zukunft zu erwarten, wie sie in der dann folgenden Zeit auch eingetreten sind.

Um der Bauwirtschaft eine Chance zu geben, wurde versucht, neben dem Zusatzin­vestitionsprogramm des Bundes (ZIP) auch verstärkt Investitionsmittel über die Emsland GmbH bereitzustellen. Leider sind nicht mehr, sondern weniger Mittel über die Emsland GmbH eingesetzt worden, was sicherlich zu den hohen Arbeitslosenquo­ten Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre beigetragen hat.

In der Zeit fehlender Perspektiven wurde der Frage nachgegangen, warum in Industrienationen die Konjunktur wellenförmig verläuft, warum einem Konjunkturhoch ein Konjunkturtief folgt und warum es wieder aufwärts geht. Wenn der Konjunkturver­lauf sich ähnlich wie eine physikalische Welle zeigt, müßte es auch Impulse geben, die, wie in der Physik, konjunkturelle Wellen beeinflussen. Wo sind solche Impulse auszumachen und welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen?

Antworten auf diese Fragen gaben Untersuchungen von Prof. Gerhard Mensch, der in seinem Buch „Das technologische Patt -Innovationen überwinden die Depression“ festgehalten sind2. Er konnte beweisen, daß die große Konjunkturwelle, die als Kondratief-Zyklus bekannt ist, von der Technik beeinflußt wird und die Wirtschaftskon­junktur in einer Industrienation von der Technik abhängig ist. Dabei ist es nur ein bestimmter Bereich der Technik, der nachhaltig auf die Wirtschaft wirkt. Es sind grundlegend neue Erfindungen, die zur Anwendung gelangen. Nicht jede grundlegend neue Erfindung bringt soforl den wirtschaftlichen Impuls, da nach der Erfindung die oft unterschiedlich lange Phase der Forschung und Entwicklung folgt, die erst die Anwendung der Erfindung zuläßt. Die Anwendung einer grundlegend neuen Erfin­dung bezeichnet Gerhard Mensch als Basisinnovation. Fehlt es zum rechten Zeitpunkt an Basisinnovationen, läßt die Konjunktur nach, sind sie aber vorhanden, geben sie der Konjunktur einen Impuls.

Für diese Aussage gibt es viele Beispiele, ebenso lassen sich allerdings Beispiele für den Zusammenhang von fehlender Technik und Arbeitslosigkeit finden. Erinnert sei an die Arbeitslosigkeit Anfang der 80er Jahre. In Nordwestdeutschland gab es Arbeitslosenquoten von 10% bis teilweise 30% (Friesoythe), dafür relativ wenig Technik. Im süddeutschen Raum lag die Arbeitslosenquote wesentlich niedriger, dafür gab es dort bereits wesentlich breiter gefächerte Technik. In der Schweiz gab es zur selben Zeit nur eine Arbeitslosenquote von 0,4% bei einem bekanntlich hohen technischen Stand. Damit wird deutlich, daß Konjunkturschwankungen auszuglei­chen sind, wenn zur rechten Zeit genügend Basisinnovationen vorhanden sind. Die Erkenntnis über diese Zusammenhänge gab darum den Hintergrund für weitere Aktivitäten zur Förderung der Emslandentwicklung. Diese Gedanken wurden von einer Reihe von Unternehmen aufgenommen, die neue technische Produkte im Emsland entwickelt haben. Ohne die Leistungen dieser Firmen zu schmälern, sei es erlaubt, ein Beispiel für diese These zu bringen, das auch die Mitwirkung der Bevölkerung bei der Einführung neuer Technik einbezieht.

Um eine Verbindung neuer Technik mit der Region zu erhalten, ist die Einführung grundlegend neuer Technik in der Anwendungsphase meist zu spät, weil dann Forschung und Entwicklung bereits in anderen Regionen erfolgt sind, was meistens ein Verbleiben der Produktion dort nach sich zieht. Deshalb wurden neue Erfindungen gesucht, die sich in der Phase Forschung und Entwicklung befanden, um die anwendungsbezogene Produktion im Emsland zu etablieren. 1977 erhielt die Emsland GmbH Kenntnis von der Magnetschnellbahn und der beabsichtigten Anlage einer Versuchsstrecke, die für das Donauried geplant war, aber dort nicht realisiert werden konnte. Die Magnetschnellbahntechnik, die auf den aus Nortrup, Landkreis Bersen-brück, stammenden Dipl.ing. Hermann Kemper zurückgeht, ist eine grundlegend neue Erfindung aus dem Jahre 1934. Sollte es gelingen, die Versuchsstrecke in das Emsland zu holen, dann dürften im Anwendungsfall viele wirtschaftliche Impulse für das Emsland zu erwarten sein, zumal diese Versuchsanlage die einzige dieser Art in der Bundesrepublik sein sollte. Bedingt durch den 31,5 km langen Fahrweg war eine Mitarbeit der landwirtschaftlichen Bevölkerung unumgänglich. Unsere Landwirte als Grundeigentümer haben den Sinn des Vorhabens verstanden, haben ihren Willen bekundet, daran mitzuwirken, daß ihre Kinder Arbeit im Emsland durch eine wachsen­de Wirtschaftskraft der Region finden und nicht abwandern sollten. So darf ich dankbar und anerkennend feststellen, daß alle der fast 150 Grundeigentümer, Ständerflächen für den Fahrweg auf ihren Grundstücken zur Verfügung gestellt haben. Es ist ein großartiger Beweis der positiven Einstellung der Landwirte, an der Lösung von Problemen unserer Zeit mitzuwirken.

Magnetschnellbahn "Transrapid auf der Versuchstrecke Archiv Gerd Hugenberg

Die dritte Phase der Emslanderschließung zeigt das Bemühen, neue Ideen für neue Wege in die Zukunft zu finden. Sie zeigt aber auch das Selbstbewußtwerden der Bevölkerung in dem langen Entwicklungsprozeß und das tatkräftige Mitwirken an Aufgaben, die allen dienen.

Wer nach dem Erfolg der Emslanderschließung fragt, wird an diesem Beispiel die Einstellung und den Willen der Bevölkerung erkennen, ihren Beitrag für die Heimat zu leisten. Das Emsland war ein Sonderfall in der Regionalentwicklung, aber auch ein Modellfall. Deshalb können auch Anregungen für die Entwicklung anderer Räume gegeben werden.

Die drei Entwicklungsphasen lassen folgende Schlüsse zu:

  1. Grundlage jeder Regionalentwicklung ist der Ausbau der Infrastruktur sowohl in der Region als auch zur Anbindung der Region an andere Wirtschaftsräume.
  2. Der Lebensstandard der Bevölkerung in der Region ist abhängig von der Leistungs­fähigkeit der einzelnen Wirtschaftsbereiche, besonders aber von einem ausrei­chenden Angebot an außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen.
  3. Die Verbesserung der Wirtschaftskraft einer Region hängt auf Dauer davon ab, ob es gelingt, über f .orscliung und Entwicklung stets neue Impulse für die Wirtschaft, also für InemIrie, I Laufwerk und I dortwirtschaft zu erhalten.ren Zeitraum finanzielle Mittel sowohl von öffentlicher Hand als auch vom Kapital­markt. Deshalb ist gemeinsames und zielgerichtetes Arbeiten von Politikern, Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung eine entscheidende Voraussetzung.
  4.  Die Realisierung von Ideen zur Wirtschaftsentwicklung erfordert über einen längeren Zeitraum finanzielle Mittel sowohl von öffentlicher Hand als auch vom Kapital¬markt. Deshalb ist gemeinsames und zielgerichtetes Arbeiten von Politikern, Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung eine entscheidende Voraussetzung.                                                                                                                  Eine große Zeit der Regionalentwicklung ist im Emsland abgeschlossen. Dennoch geht die Entwicklung des Emslandes weiter. Möge der Zusammenhalt in der Bevölke­rung über Parteigrenzen hinweg wie bisher die Grundlage für weitere Erfolge sein.Mit einem großen Dank an die Geldgeber, Bund und Land, an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten, an die Ministerien und Verwaltungen, an die Firmen der Bauwirtschaft, der Industrie, des Handwerks, des Handels und ganz besonders an die Bevölkerung des Emslandes sei mit einem sicherlich berechtigten Stolz auf die gemeinsame Leistung festgestellt, daß sich die Investitionen im Emsland und die Arbeit für das Emsland gelohnt haben.Das Emsland ist kein Armenhaus mehr.
  5. Anmerkungen:1 Christof Haverkamp, Die Erschließung des Emslandes im 20. Jahrhundert als Beispiel staatlicher regionaler Wirtschaftsförderung (Emsland/Bentheim, Beiträge zur Geschichte 7). Sögel 1991.2 Gerhard Mensch, Das technologische Patt – Innovationen überwinden die Depres­sion. Frankfurt/Main 1975.
    Erschließungsarbeiten der Emsland GmbH von 1950 – 1989
    Gesamtkosten (ohne Verwaltungskosten): davon Beihilfen über Emsland GmbH: 2.087.109.000 DM
    Bundesmittel: 862.432.000 DM
    Landesmittel: 304.248.000 DM
    Sonstige Landesmittel: 165.452.000 DM
    Eigenleistungen: 592.533.000 DM
    Sonstige Mittel: 162.444.000 DM
    Erzielte Effekte (gerundete Zahlen)
    Flußregulierung (ohne Ems) 630 km
    Vorfluter 5.500 km
    Dränung 17.000 ha
    Wirtschaftswege 3.300 km
    Bodenverbesserung 143.000 ha
    Aufforstung 17.000 ha
    Windschutz 2.700 km
    Straßen 820 km
    Brücken 190
    Wasserversorgung 322.000 Einw.
    Kanalisation 211.00 Einw.
    Erschließung von Industrie- und Gewerbegelände
    erweiterte und neue Betriebe 1950-1972 130
    1973-1977* 50
    neue Arbeitsplätze 1950-1972 8.400
    1973-1977* 1.300
    Siedlungen bis 1965
    Vollbauernstellen 1.250
    Nebenerwerbsstellen 4.800
    Gärtnerstellen 110

     

    * Seit 1973 durch die Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur erweitert.

 

 

 

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