Wasserkraftwerk Moorlage
Hier in der Aa, einem Nebenfluss der Ems, erhielt der Elektromeister Smith die behördliche Genehmigung, eine Wasserkraftanlage zu errichten. Wir sehen hier den Elektrotechniker Josef Schmidt zusammen mit seinen vier Mitarbeitern auf seinem Betriebsgelände in der Nachbargemeinde Messingen im südlichen Emsland. Dieser findige und rührige Handwerksmeister hatte schon zuvor überregional dadurch auf sich aufmerksam gemacht, dass er zu der Zeit um 2005 die damals noch wenig bekannte Wärmepumpe um eine wesentliche Variante bereicherte und dafür im Jahre 2006 mit einem begehrten Patent vom Patentamt in München ausgezeichnet wurde. Hier nun zu seiner selbstgebauten Wasserkraftanlage. Wir beginnen mit der Ansicht des Wasserrades Richtung Ablauf des Flusses kurz nach dem Einbau der Konstruktion. Der Stahlrahmen – in blau lackiert – zeigt das Grundgerüst mit zwei seitlich aufstrebenden Stahlträgern, die die Wellenlager auf beiden Seiten aufnehmen. Auch die kugelgelagerte Führungsrolle wird in diesem Rahmen gehalten. Dieses Foto zeigt einen entscheidenden Moment im Einbau des großen Wasserkraftrades in die vorgefertigten Rahmen der Metallkonstruktion. Durch die beteiligte Brückenkonstruktion, die obendrein noch befahrbar war durch den großen Kranwagen, gestaltete sich dieser Einbau vergleichsweise unkompliziert. Nachdem das Schaufelrad von dem Tieflader angehoben wurde, konnte es bequem an den Einbauort herangefahren werden. Natürlich musste der Erfinder und Konstrukteur der Wasserkraftanlage direkt vor Ort sein. Allerdings entsprachen die Gerüstkonstruktionen seinerzeit wohl nicht ganz den geltenden Vorschriften. Dieses Schwarzweißbild berichtet über den Zeitpunkt, in dem das Wasserrad zum ersten Mal in die Arbeitsfunktion eingefahren wurde. Von nun an sollte diese Energieanlage für etwa 120 Haushalte den nötigen Strom erzeugen. Dafür war in einem Arbeitsgang zuvor der Generator passend in die Anlage eingebaut worden. Hier ist nun gut zu erkennen, wie der abfallende Wasserfluss das Wasserrad kontinuierlich antreibt. Die Breite des Wasserrades betrug 8.50 Meter. Der Durchmesser des Edelstahlrades lag bei 1,60 Meter. Das Laufrad wog 3,5 t . Die Höhenverstellung erfolgt hydraulisch, genau dem Wasserstand folgend. Das Wasserrad wurde ebenfalls hydraulisch angehoben bzw. gesenkt bei Reparaturen. Zum Schutz des Wasserrades wurde ein Rechen montiert, der mit einem Sensor überwacht wurde. Staute sich das Wasser vor dem Rechen durch Verschmutzungen, so wurde zunächst das Rad aus dem Wasser gefahren, erst dann der Rechen. So wurde eine Überschwemmung im Oberlauf des Flusses vermieden. Dieses Wasserkraftwerk erfuhr ein frühzeitiges Ende. Wohl durch Überlastung brach an einem Ende das Lager. Danach wurde eine Wasserschnecke eingebaut, die wegen zu starker Lautstärke von einem Anwohner kaputt geklagt wurde.
Informationen auf www.energie-emsland.com