Besondere Schwierigkeiten beim Straßenbau im Moor

 

Die Moore im Emsland waren über Jahrhunderte eine unwegsame Landschaft.

Es fehlten befestigte Wege und Straßen. So war der aufkommende Autoverkehr hier – zumindest als Durchgangsverkehr –  überhaupt nicht oder kaum möglich.

Foto: Archiv Theo Mönch-Tegeder

Der jeweilige Straßenausbau um 1950 (links) und 1960 (rechts)

Dabei trugen viele Pferde „Moorschuhe“ an den Hufen, die für eine größere Trittfläche sorgten.

Hier war wahrscheinlich kein Ortskundiger unterwegs..

Der Besuch aus Rheine musste zum nächsten befestigten Weg abgeschleppt werden. Das war kein Ausnahmefall!

Fotos: Kreisarchiv Emsland

 

Bei der Emsland-Erschließung ab 1951 hatte zunächst der Wegebau eine besondere Priorität, da nur so eine weitere Verkehrserschließung der riesigen Moorflächen möglich war. Dabei erkannte man, dass bei stark befahrenen Straßen ein Abtragen der Moorauflage bis auf den gewachsenen Boden nötig war. Das konnte bis in die Tiefe von zwei Metern und mehr sein, wie das Bild oben zeigt.

Dieser Aufwand konnte jedoch nicht für alle zu befestigen Wege und Straßen  geleistet werden. So bediente man sich zumindest bei den Nebenstraßen einer billigeren Bauweise. Die geplante Bautrasse wurde etwa 50 bis 60 Zentimeter tief ausgehoben und dann mit einem stärkeren Vlies ausgelegt. Nun begann ein zunehmend aufwändiger Einbau von Bausand.

Der erste beladene Lkw fuhr rückwärts in die Baustelle und kippte seinen Sand ab, der nun passend einplaniert wurde. Dann rückte der zweite Lkw an und konnte über das gerade eingeebnete Sandbett die zweite Fracht abkippen. Diese Einbahnstraße verlängerte sich nun bis zu etwa einem Kilometer. Danach wurde die Straße komplett befestigt, damit nicht unendlich lange Rückwärtsfahrten nötig wurden

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