Die nachfolgenden beiden „Fotopaare“ können die enormen Veränderungen vor und nach dem Beginn der Emslanderschließungen ab 1951 im Bourtanger Moor anschaulich verdeutlichen.
Fullener Moor im Jahre 1937 westlich von Meppen
In dieser Moorlandschaft fällt ein größerer umrandeter Gebäudekomplex in der unteren Mitte rechts auf: Hier handelt es sich um das nationalsozialistische Straflager Fullen.
Ansonsten kennzeichnen ungelenkte Moorbrandkultur und Torfstich das angestammte Moor. Nur im unteren Teil des Bildes finden sich südlich des Moorlagers kleinere Parzellen landwirtschaftlich genutzter Flächen.
Fullener Moor im Jahre 1973
Mittlerweile wurden die Moorflächen weitgehend kultiviert, Wirtschaftswege und Straßen angelegt. Siedlerhöfe sind entstanden mit geordneten, landwirtschaftlich arrondierten Flächen rundum.
Dalumer Feld im Jahre 1937
Bei diesen ursprünglichen Flächen handelte es sich vornehmlich um Heideflächen in Moorgebieten. Diese wurden im Laufe der zurückliegenden Jahren von Schafherden überweidet: Die scharfen Tierhufe zertraten die Wurzeln des Bewuchses und der bloße Sand blieb übrig. Bei einsetzenden Winden wurden nun Teile der Sandflächen mitgenommen, Wehsandhügel entstanden und bedeckten sogar Ackerflächen. Das kam einer regionalen Umweltkatastrophe gleich. Die hellen Gebiete weisen die umfangreichen Sandverwehungen aus.
Dalumer Feld im Jahre 1937
Im Rahmen der Emslanderschließungen haben Aufforstungen die ehemaligen Heideflächen abgelöst. Dadurch sind die entblösten Sandfläche fast völlig verschwunden.
Fotos: Archiv Richard Meyer Papenburg
Der Kartenauszug aus Openstreetmap zeigt den Bereich östlich von Meppen. Fullen liegt im oberen Bereich, Dalum unten (jeweils rot umrandet).